Immer wieder wird ermahnt, das Essen nicht zu sehr zu salzen. Zu viel Salz tut unserem Körper bekanntermaßen nicht gut. Jetzt kamen Berliner Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass sich eine sehr salzhaltige Ernährung unmittelbar nachteilig auf das Immunsystem auswirkt und zu einer verzögerten Wundheilung führt.
Im Rahmen einer Studie konnte belegt werden, dass Salz die sogenannten Makrophagen, die als besondere „Fresszellen“ eine wichtige Rolle im Immunsystem übernehmen, schwächt. Nagetiere, denen stark gesalzenes Futter zugeführt wurde, zeigten eindeutige Beeinträchtigungen in der Wundheilung. Laut Studienergebnis werde überschüssiges Salz nicht im Blut, sondern in Zwischenräumen von Haut- und Muskelzellen eingelagert.
Diese Einlagerung bringt einen Anstieg von weiteren Immun-Helferzellen mit sich, so dass zu viel Salz zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen beitragen kann. Zwar konnte eine weitere kürzlich erbrachte Studie zeigen, dass das Immunsystem, welches durch hohen Salzkonsum aktiviert wurde, bakterielle Infektionen besser bekämpfen kann.
Doch scheinbar überwiegt beim Salzverzehr der Schaden gegenüber dem Nutzen. Fest steht, dass das fein abgestimmte Immunsystem durch zu viel Salz in seiner Funktion beeinträchtigt wird und sich zudem schlechter an das Umfeld anpassen kann, welches sich ebenfalls durch das Zuviel an Salz im Körper verändert.
Katrina J. Binger et al.
High salt reduces the activation of IL-4– and IL-13–stimulated macrophages
JCI, online first
10/2015